Termine

Ausstellungseröffnung „PostOst Re:Vision

mit Werken von Agil Abdullayev, Viki Berg, Melanie Harder, Ksti Hu, Lisa Jarzyński, Darja Linder, Saša Tatić, Faina Yunusova

Fr, 23.05.2025, ab 18.30 Uhr im Kunstraum hase29 – Eintritt frei!

19 Uhr: Begrüßung + Einführung

19.15 Uhr: Performative Lesung „I‘m glad you‘re here” von Saša Tatić (Englisch)

In der performativen Lesung „I’m glad you’re here“ widmet sich Saša Tatić den emotionalen und physischen Dimensionen eines von Migration geprägten Lebens. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen der Vertreibung entfaltet das zentrale Gedicht eine eindringliche Reflexion über Zugehörigkeit, Verlust und Sehnsucht. Zwischen Rückkehr und Aufbruch verhandelt die Performance Themen wie Identität, Heimat und die fragmentierten Verbindungen zwischen denen, die bleiben, und denen, die gehen. „I’m glad you’re here“ lädt das Publikum zu einer sensiblen Erkundung kollektiver und individueller Erfahrungen der Diaspora ein – und hinterfragt auf poetische Weise die Idee eines festen Ortes in der Welt.

20 Uhr: Perfomance „Unskinned“ von Ksti Hu x Trevor Doherty

Ich muss meine Haut entfernen,
die mir gegeben wurde,
um an das Fell zu gelangen.
Niemand ist da, um zu befragen.
Ich bin nicht da, um anzufassen oder zu füllen.
Ich bin jetzt —
und kann mich nicht erinnern an das, was längst vergessen war.
Ich werde nicht aufgeben.
Denn der Schmerz hält mich zusammen.

Im Zentrum der Ausstellung „PostOst Re:Vision“ steht die künstlerische Auseinandersetzung mit den Erfahrungen im Kontext von PostOst in Deutschland. Der Begriff „PostOst“ beschreibt dabei die Lebenswirklichkeiten von Menschen mit familiären Migrationsgeschichten aus osteuropäischen, südosteuropäischen Ländern, dem Kaukasus und Zentralasien in Bezug auf verflochtene Identitäten und Geschichten sowie kulturelle Selbstverortungen.

Die Gruppenausstellung versammelt Künstler:innen, die ausgehend von ihren hybriden Identitäten, vielfältigen Erlebnissen und kulturellen Hintergründen einen Raum für Dialog eröffnen – über Herkunft und Heimat, Erinnerung und Neuanfang, über Dissonanzen, Hierarchien, Zugehörigkeit und das Gefühl, dazwischen zu stehen. Mit Gemälden, Film, installativen, skulpturalen wie auch performativen Arbeiten wird im Kunstraum hase29 ein vielschichtiges Bild von PostOst in Deutschland gezeichnet, das sowohl individuelle Geschichten als auch kollektive Erfahrungen umfasst. Re:Vision steht dabei für das bewusste Zurückblicken und Neubewerten, ein künstlerischer Akt des Sehens, Fragens und Weiterdenkens – ohne Anspruch auf Deutungshoheit oder Vollständigkeit.

Kuratiert von Julia Boxler, Jasmina Janoschka, Jaqui Maschke und Ani Menua