Homeofficeless – Einblicke durch Einwegkameras

Wie definiert man einen Haushalt, wenn das Zuhause die Straße ist?
Eine Ausstellung von Stigma e.V.

Ausstellungsdauer: 13.01. – 10.02.2024
Ausstellungseröffnung am Freitag, 12.01.2024, um 19 Uhr

Ausgestellt werden die Fotografien der drei Künstler:innen CopyHope, Franky und Guido, die ihren Lebensmittelpunkt im öffentlichen Raum der Stadt Osnabrück haben.

Während der Pandemie im Frühjahr 2021 startete Stigma e.V. das Projekt „Einblicke durch Einwegkameras“, bei dem den beteiligten Künstler:innen über das SKM (Caritas) und das Café Connection (Diakonie) Einwegkameras zur Verfügung gestellt wurden – mit der Bitte, Eindrücke aus ihrem Alltag festzuhalten. Während sich viele Menschen während Zeiten der Kontaktbeschränkungen und Lockdowns in ihre Wohnungen zurückzogen, wurden wohnungslose Menschen einmal mehr unsichtbar. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf wohnungslose Menschen waren sehr vielfältig – von wegfallenden Einnahmemöglichkeiten über Angst vor Infektion bis hin zu eingeschränkten Hilfsangeboten und Unsicherheiten bezüglich der sich sehr schnell ändernden Bestimmungen. Bei fast allen war das Gefühl von zunehmender Vereinsamung vorherrschend.

Die Ausstellung kontrastiert die beiden Lebensrealitäten „Homeoffice“ und „Homeless“ und zieht gleichzeitig auch Verbindungslinien zwischen den Realitäten.

„Es entstanden beeindruckende, individuelle, künstlerische Einblicke in den Alltag der Lebenswelt der Künstler:innen“ schildert Paul Lücke, Geschäftsführer vom Stigma e.V. 

Foto: Copy Hope

Hier geht’s zum NOZ-Artikel von Tom Bullmann „Während der Pandemie: Kunstraum zeigt Fotos vom Alltag auf der Straße“ (26.01.2024)

Veranstaltungen

Ausstellungseröffnung „Homeofficeless
Freitag, 12.01., 19 Uhr

Alternativer Stadtrundgang
Donnerstag, 18.01., 17 Uhr

Im Rahmen der Ausstellung bieten der SKM und die Streetworker der Diakonie eine alternative Stadtführung an, die dazu einlädt, den Blickwinkel zu wechseln. Der Rundgang startet um 17 Uhr am Kunstraum hase29. Um Anmeldung unter stigma.ev@gmail.com wird gebeten.

Lesung mit Dominik Bloh „Unter Palmen aus Stahl: Die Geschichte eines Straßenjungen“
Freitag, 19.01., 19 Uhr

Dominik Bloh war noch ein Teenager, als seine Geschichte auf den Straßen Hamburgs begann. Seine Kindheit war geprägt von Lügen, Gewalt und Drogen. Mit 15 sind Gangster seine Idole, mit 16 wirft ihn die psychisch kranke Mutter aus der Wohnung. Es folgt der freie Fall in die Obdachlosigkeit: nicht wissen, wohin, ständig in Bewegung sein, Hunger, Kälte und Einsamkeit. Trotz allem versucht er, ein Maß an Normalität aufrechtzuerhalten. Zwischen Schule, Hip-Hop, Basketballplatz und dem Überlebenskampf auf der Straße.

In dem Spiegel Bestseller „Unter Palmen aus Stahl: Die Geschichte eines Straßenjungen“ erzählt Dominik Bloh seine Lebensgeschichte und davon, wie man es schafft, sich mit Mut und Courage von »ganz unten« hinauf zu kämpfen.

Weitere Infos finden Sie hier.

Musikalischer Abend
Samstag, 27.01., 17 Uhr

mit Künstler:innen aus dem öffentlichen Raum

Ziele und Hintergründe

Mit der Ausstellung und den begleitenden Veranstaltungen möchte Stigma e.V. entsprechend seinem Vereinsziel gesellschaftliche Stigmatisierung – in diesem Fall Wohnungslosigkeit – in das Blickfeld der Öffentlichkeit bringen und Menschen eine Stimme geben, die diese viel zu selten erhalten oder deren Perspektive nicht als gleichberechtigt wahrgenommen wird. Mit den Perspektiven aus dem öffentlichen Raum wird im Kunstraum hase29 die erste Veranstaltung des JahresthemasUnSichtbarkeit – Schatten des Sichtbaren“  stattfinden.

Ausschnitte der gezeigten Werke wurden bereits im Frühjahr 2023 im Pop-Up-Quartier ausgestellt. „Einblicke durch Einwegkameras“ wurde durch die Bürgerstiftung Osnabrück gefördert. Die Ausstellung im Kunstraum hase29 wird durch Förderungen der Bürgerstiftung Osnabrück, des Fachbereichs Kultur der Stadt Osnabrück und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land ermöglicht. Kooperationerspartner:innen sind neben dem Kunstraum hase29 die Künstlerin Eva Lause als Kuratorin, die Freiwilligenagentur Osnabrück, das Café Connection des Diakonischen Werkes Osnabrück Stadt und Landkreis, das SKM – kath. Verein für soziale Dienste in Osnabrück e.V., die Straßenzeitung Abseits und die Jugendhilfe Don Bosco

Wenn Sie für die Arbeit an der Ausstellung und weiteren Projekten an Stigma e.V. spenden möchten, können Sie sich gerne unter stigma.ev@gmail.com melden oder die Spendenbox in den Ausstellungsräumen nutzen.