Niemand ist niemand – Stefanie Trojan und Markus Vater
Ausstellungsdauer: 13.02. – 08.04.2023
kuratiert von Friederike Fast und Jasmina Janoschka
Die Doppelausstellung „Niemand ist niemand“ mit Werken der Künstler:innen Stefanie Trojan und Markus Vater hebt die Bedeutung des zwischenmenschlichen Miteinanders hervor und widmet sich den Themen „Begegnung“, „Empathie“ und „Fürsorge“. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, den anhaltenden Kriegshandlungen in der Ukraine sowie der Bedrohung durch die Klimakrise wird die Frage danach, was die Gesellschaft im Inneren zusammenhält, immer dringender.
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In sozialen Medien wie Facebook, Instagram und Tik Tok wird im Minutentakt nahezu jeder Aspekt des eigenen Lebens mit einem großen Publikum geteilt. Gleichzeitig scheinen zwischenmenschliche Begegnungen von Angesicht zu Angesicht schwieriger geworden zu sein und wir übernehmen in unserer Gesellschaft immer weniger Verantwortung füreinander – und das, obwohl sich zahlreiche Herausforderungen unserer Zeit nur gemeinschaftlich lösen lassen.
Im Zentrum der Ausstellung „Niemand ist niemand“ stehen grundsätzliche Fragen des Menschseins und des gemeinsamen Erlebens. Die Videos, Fotografien, Zeichnungen und Performances der beiden Künstler:innen Stefanie Trojan und Markus Vater treten im Kunstraum hase29 in einen lebendigen Dialog und regen zugleich den Austausch mit und zwischen den Besuchenden an.
Stefanie Trojan
Ausgehend von örtlichen Gegebenheiten überrascht Stefanie Trojan (*1976 in Neu Ulm, arbeitet in Frankfurt am Main) mit ihren Performances oftmals das Publikum. Indem sie unerwartet in alltägliche Situationen eingreift, bricht sie mit den Gewohnheiten und Erwartungen der Betrachtenden und hinterfragt ihre Verhaltensmuster. Dabei sind es meist ganz einfache, subversive Handlungen oder Fragen, mit denen sie ihr Gegenüber konfrontiert. Trotz der Einfachheit und Direktheit entwickeln ihre Performances eine komplexe Wirkung. Sie sind nicht nur humorvoll, sondern berühren zutiefst und regen dazu an, aktuelle Themen neu zu betrachten und die eigene Haltung kritisch zu beleuchten. Auf diese Weise schafft die Künstlerin neben zwischenmenschlichen Situationen auch wirkungsvolle Bilder.
Foto: Stefanie Trojan, schmiegsam, 4-wöchige Performance, Galerie Royal, München 2006, Foto: Petra Schmid © VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Markus Vater
Markus Vater (*1970 in Düsseldorf, lebt ebenda sowie in London) fängt in seinen Werken die Absurditäten des Alltags ein und kreiert zugleich poetische Metaphern und augenzwinkernde Erzählungen, die nachdenklich stimmen. Seine vielmals lakonischen, surrealen Zeichnungen und comichaften Animationsfilme, aber auch seine Performances sind nicht nur Ausdruck einer empathischen Verbindung mit anderen Menschen, sondern auch mit anderen Lebewesen allgemein. So wird hier der Begriff der „Fürsorge“ entsprechend weiter gefasst und auch auf die Erde mit ihrer mehr-als-menschlichen Fauna und Flora übertragen.
Foto: Markus Vater, Über die Einsamkeit, Mobile, 300 x 300 x 200 cm, 2015 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022