Evron und Krieger luden eine Gruppe von Kibbuzmitgliedern ein, die 26 Strophen des Gedichts „Rehearsing the Spectacle of Spectres“ des Kibbuzdichters Anadad Eldan (geb. 1924) zu rezitieren. Diese Sequenzen werden mit Innen- und Außenaufnahmen aus Be’eri kombiniert, die Orte der kollektiven Gemeinschaft zeigen, die das Leben im Kibbuz bis zum 7. Oktober geprägt haben und deren Zukunft derzeit unklar ist.

Ergänzt wird dies durch „Performing the Kibbutz“ (2014), eine Filmmontage der beiden Künstler, die Archivmaterial der Kibbuz-Bewegung aus den Jahren 1937-1988 zusammenstellt und öffentliche Veranstaltungen, Zeremonien und das tägliche Leben im Kibbuz zeigt.

Nir Evron (*1974, Herzelia, lebt und arbeitet in Tel Aviv und Berlin) ist bekannt für seine provokativen Auseinandersetzungen mit der Konstruktion von politischen und sozialen Geschichten. Er arbeitet mit Fotografie, Video und Film und untersucht bestimmte Artefakte wie verfallene Denkmäler, historische Gebäude, vorgefundene Fotos und Biografien. Evrons hybride Werke kombinieren historische Dokumente mit medialen Erkundungen. Dabei führen sie die Strukturen vor AUgen, die Geschichte formen, wie auch die Medien, die für ihre Darstellung verwendet werden. Evron hat in zahlreichen Museen, Festivals, Biennalen und Galerien ausgestellt, darunter Einzelausstellungen im Jüdischen Museum in Berlin, im Tel Aviv Museum of Art, im ICA in Richmond, Virginia und im LAXART in Los Angeles. Er hat im New Museum, New York, im Fotografiemuseum in Antwerpen, im Martin-Gropius-Bau in Berlin und auf der Berlin Biennale ausgestellt. Seine Arbeiten wurden unter anderem bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen und beim Dokumentarfilmfestival in Rotterdam gezeigt. Er ist Teilzeitprofessor an der Fakultät für Fotografie der Bezalel Academy of Art and Design.

Weitere Informationen unter www.nirevron.com

Omer Krieger (geboren 1975 in Tel Aviv, lebt in Berlin) macht performative Aktionen, politische Situationen und bürgerliche Choreographien im öffentlichen Raum. In seiner Arbeit erforscht er die Beziehungen zwischen Kunst, Politik und Aktion, komponiert kollektive körperliche Praktiken und aktiviert Orte der Versammlung. Neben der Leitung der performativen Forschungsgruppe „Public Movement“ (2006-2011) und des „Under the Mountain: New Public Art Festival in Jerusalem“ (2011-2015), war er von 2018-2020 künstlerischer Leiter des „1:1 Center for Art and Politics“ in Tel Aviv. Seine Arbeiten wurden unter anderem im Gorki Theater, im Neuen Berliner Kunstverein und zuletzt im Jüdischen Museum in Berlin gezeigt.

Weitere Informationen unter www.omerkrieger.org